Inhaltsverzeichnis
- Ötzis Schuhe und Schnürsenkel
- Die ältesten Schnürsenkel der Welt: Schuhe des Areni-1
- Wie die alten Griechen und Römer Schnürsenkel trugen
- Mittelalterliche Schnürsenkel
- Aglets: Eine kleine Erfindung mit großer Wirkung auf Schnürsenkel
- Schnürsenkel durch die Jahrhunderte: Materialien, Vor- und Nachteile
- Schnürsysteme ohne Binden: Die Entwicklung der Verschlussmethoden
- Fazit
Obwohl der genaue Zeitpunkt der Erfindung von Schnürsenkeln unbekannt ist, gibt es Hinweise darauf, dass sie schon in der Steinzeit Verwendung fanden. Leider sind aufgrund der Zersetzung empfindlicher Materialien Schnürsenkel nur selten in archäologischen Funden erhalten geblieben. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet jedoch Ötzi, dessen Kleidung und Ausrüstung in einem außergewöhnlich guten Erhaltungszustand im Eis gefunden wurden. Ötzi wird auf ein Alter von etwa 5250 Jahren geschätzt.
Ötzis Schuhe und Schnürsenkel
Ötzi trug ein widerstandsfähiges Schuhwerk mit Sohlen aus Braunbär-Leder und einer Schuh-Oberseite aus Hirschfell, die durch Grasschnüre, die als Schuhriemen fungierten, zusammengehalten wurden. Die Schuhe waren mit wärmendem Heu gefüllt und boten so Schutz vor Kälte und Feuchtigkeit.
Die ältesten Schnürsenkel der Welt: Schuhe des Areni-1
Die Geschichte der Schnürsenkel reicht bis in die Antike zurück. Die ältesten bekannten Schuhe mit Schnürung sind die Areni-1-Schuhe, die auf etwa 3500 v. Chr. datiert werden und in einer Höhle in Armenien entdeckt wurden. Die Lederschuhe verfügen über Löcher, durch die Schnürsenkel aus Leder gezogen wurden, um sie am Fuß zu fixieren. Hier findest Du ein Wikipedia Bild der Areni-1-Schuhe.
Wie die alten Griechen und Römer Schnürsenkel trugen
Die alten Griechen bevorzugten Sandalen mit Rawhide-Schnürung. Diese Schnürsenkel bestehen aus normal gegerbtem Leder und wurden durch Löcher in den Sandalen geführt. Im Gegensatz zur Bezeichnung "Rawhide" sind diese Schuhbänder nicht aus echtem Rohhaut Leder gefertigt, da Rohhaut im trockenen Zustand nicht biegsam genug ist, um als Schnürsenkel verwendet zu werden.
Die römischen Soldaten trugen in der Regel keine Schnürsenkel an ihren Schuhen. Stattdessen wurden die Schuhe mit Knöpfen oder Schnallen befestigt. Es war jedoch im Laufe der römischen Eroberungen und der folgenden kulturellen Verbreitung, dass die Verwendung von Schuhen und damit auch Schuhriemen in Westeuropa allmählich populärer wurde.
Mittelalterliche Schnürsenkel
Im Museum von London gibt es ein Beispiel für mittelalterliche Schuhe aus dem 13. Jahrhundert. Dieses historische Dokument zeigt einen Schuh mit Schnürung vorne und Seite des Schuhs durch eine Reihe von Ösen.
Die Schnürsenkel wurden im Laufe der Jahrhunderte aus verschiedenen Materialien hergestellt, darunter Leder, Baumwolle, Hanf und Seide. Leder war das am häufigsten verwendete Material, da es robust und langlebig war. Allerdings hatte es auch den Nachteil, dass es empfindlich auf Feuchtigkeit reagierte und schnell reißen oder verrotten konnte.
Aglets: Die kleinen Helfer an den Enden der Schnürsenkel
Wenn du dich jemals gefragt hast, wie das Ende vom Schnürsenkel heißt, ist die Antwort: Aglet. Diese kleinen, oft unscheinbaren Spitzen an den Enden der Schnürsenkel haben eine große Wirkung. Aglets erleichtern nicht nur das Einfädeln der Schnürsenkel durch die Ösen, sondern schützen die Schnürsenkel auch vor dem Ausfransen.
Die Plastik- bzw. Kunststoff-Spitzen kannst du sogar selbst reparieren oder im DIY-Verfahren herstellen. Wie das geht, beschreiben wir hier ausführlich.
Die Geschichte der Aglets: Eine Art von Schnürsenkeln, die den heutigen am ähnlichsten sind, wurde erstmals 1790 entwickelt. Harvey Kennedy machte dabei eine bedeutende Entdeckung, indem er Aglets an den Enden der Schnürsenkel anbrachte. Zu Beginn waren diese Spitzen aus Stein oder Zinn gefertigt. Mit der Zeit wurden Kunststoff-Aglets immer populärer und sind seit der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert nicht mehr wegzudenken.
Das Wort Aglet kommt vom altfranzösischen Wort „aguillette“, was „Nadel“ oder „nadelartig“ bedeutet. Diese kleine Erfindung hat sich als äußerst nützlich erwiesen und ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil jedes Schnürsenkels.
In der beliebten Serie Phineas und Ferb wird das Ende von Schnürsenkeln in einer Episode thematisiert und als "Pinke" bezeichnet. Lawrence Fletcher, der Vater von Ferb, benötigt die Antwort auf die Frage, wie das Ende eines Schnürsenkels genannt wird, für ein Kreuzworträtsel. Phineas und Ferb bitten daraufhin ihren Freund Baljeet um Hilfe, der aus einem Buch über unnützes Wissen zitiert. Laut diesem Buch nennt man die kleine Metallspitze am Ende eines Schnürsenkels „Pinke“. Phineas bemerkt daraufhin, dass dies eine große Ungerechtigkeit ist, da diese Erfindung so wenig Beachtung findet.
Diese Bezeichnung ist jedoch fiktiv und wurde speziell für die Serie erfunden. In der Realität nennt man die Schnürsenkelspitze „Aglet“. Der Begriff „Pinke“ existiert in dieser Form nicht, sondern wurde als humorvoller Teil der Episode verwendet. Das echte „Aglet“ ist tatsächlich eine wichtige, aber oft unbeachtete Erfindung, die das Einfädeln von Schnürsenkeln erleichtert und ein Ausfransen verhindert.
Schnürsenkel durch die Jahrhunderte: Materialien, Vor- und Nachteile
Die Schnürsenkel wurden im Laufe der Jahrhunderte aus verschiedenen Materialien hergestellt, darunter Leder, Baumwolle, Hanf und Seide. Leder war das am häufigsten verwendete Material, da es robust und langlebig war. Allerdings hatte es auch den Nachteil, dass es empfindlich auf Feuchtigkeit reagierte und schnell reißen oder verrotten konnte. Daher wurden in der Mitte des 20. Jahrhunderts synthetische Materialien wie Nylon und Polyester eingeführt, die gegen Feuchtigkeit und Abnutzung widerstandsfähiger waren als Leder. Heute werden Schnürsenkel aus einer Vielzahl von Materialien hergestellt, einschließlich Baumwolle, Polyester, Kevlar und sogar recyceltem Plastik.
Schnürsysteme ohne Binden: Die Entwicklung der Verschlussmethoden
Neben den verschiedenen Materialien und Befestigungsmethoden haben sich auch die Verschlussmethoden von Schnürsenkeln im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Es gibt heute eine Vielzahl von elastischen Schnürsystemen, die das zeitraubende Binden der Senkel überflüssig machen. Diese Systeme ermöglichen ein schnelles An- und Ausziehen der Schuhe, ohne dass man sich um das Binden der Schnürsenkel kümmern muss. Insbesondere bei Kindern, Sportlern und Menschen, die Komfort schätzen, erfreuen sich diese Schnürsysteme großer Beliebtheit.
Fazit
Schnürsenkel haben eine faszinierende Geschichte, die bis in die Antike reicht. Von den ersten Grasschnüren bis zu modernen Schnürsystemen haben sich Materialien und Verschlussmethoden enorm weiterentwickelt. Heute bieten Schnürsenkel aus verschiedenen Materialien individuelle Anpassung und einfaches An- und Ausziehen. Sie sind unverzichtbar für Komfort und Funktionalität von Schuhen.